KZ- Transporte konnten vom Lagerwiderstand verzögert aber nicht verhindert werden
Im Konzentrationslager Buchenwald gab es eine illegale Lagerleitung als Widerstandsgruppe.
In den Konzentrationslagern übertrug die SS die interne Organisation sogenannten Funktionshäftlingen. Zunächst waren es meist kriminelle Häftlinge, dann gelang es den politischen Häftlingen schrittweise die von der SS bevorzugten Kriminellen aus diesen Funktionen zu verdrängen. Bis zur Befreiung übernahmen politische Häftlinge wichtige Posten unter den Funktionshäftlingen. In Buchenwald waren es meist Kommunisten, die “Roten Kapos”.
Der Handlungsspielraum der „Roten Kapos“ war naturgemäß gering. Stets waren sie davon bedroht, von der Lagerleitung abgesetzt und umgebracht zu werden. Aber diesen Handlungsspielraum nutzten sie, um das Leben der anderen Häftlinge im Rahmen ihrer Möglichkeiten möglichst erträglich zu erhalten.
Vor den Amerikanern hatten Häftlinge das Lager schon selbst befreit
Vor der Befreiung des KZs am 11. April 1945 durch die amerikanische Armee konnte der Lagerwiderstand die restlichen SS- Wachmannschaften überwältigen und damit weitere Opfer verhindern. Bereits seit dem 8. April 1945 hatten Häftlinge durch Boykott und Sabotage die Räumung des Lagers behindert und die anrückende 3. US-Armee per Funk um Hilfe gerufen.
Durch einen bewaffneten Aufstand übernahmen am 11. April 1945 schließlich die Häftlinge die Leitung des Lagers von der abziehenden SS, nahmen 125 der verbliebenen Bewacher fest, öffneten die Tore und hissten die weiße Fahne.
Zum Nachlesen: “So wurde das KZ Buchenwald tatsächlich befreit” von Sven Felix Kellerhoff 10.04.15 bei © WeltN24 GmbH 2016
Einige Zahlen am Ende des Konzentrationslagers Buchenwald
1945 im April - bevor die Amerikaner da waren - war das KZ-Buchenwald auf 48.000 Gefangene angeschwollen, weil von anderen Lagern viele hergebracht wurden. 27.000 Häftlinge wurden auf Todesmärsche oder KZ-Transporte geschickt. Von ihnen kamen ca 10.000 ums Leben. Am 11. April waren noch 21.000 Häftlinge im Lager.