Strecke des KZ-Transportzuges von Buchenwald über Nammering nach Dachau

Der Zug mit 5.009 Häftlingen sollte zum KZ-Flossenbürg geleitet werden. Er musste aber wegen der herankommenden Amerikaner nach Osten über die Tschechoslowakei ausweichen:

 

Dresden - Pilsen - Deggendorf - Nammering - Passau - Pocking - München - Dachau

strecke-ganzmittext-Datum
BBahnBW-Weimar

Der Zug hätte ursprünglich zum Konzentrationslager Flossenbürg fahren sollen und stand unter der Aufsicht von Transportführer Hans Merbach (SS-Obersturmführer aus Buchenwald).

 

Die Fahrdauer war angeblich mit 24 Stunden veranschlagt worden, die Nahrungsportionen für die Häftlinge waren ebenfalls angeblich für einen Tag bemessen, wie SS-Obersturmführer Merbach später aussagte:”pro Häftling „eine Handvoll gekochter Kartoffeln, 500 g Brot, 50 g Wurst und 25 g Margarine“.

 

Der Zug brauchte dann jedoch fast 21 Tage ins Lager Dachau. Während der Fahrt verhungerten viele der Häftlinge oder wurden erschossen.

 

Tote wurden in der Nähe der Gleise begraben oder in die letzten Waggons getragen.

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Buchenwald-zug in Weimar
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Der Überlebende Gleb Rahr fasst die Fahrt so zusammen:

 

“5. April: Appell, Abmarsch zur Verladung auf dem Bahnhof Weimar. Gerücht: nach Leipzig. Vor der Abfahrt bekommt jeder Häftling ein Kommissbrot. Erfahrene Häftlinge schließen daraus, dass der Transport drei Tage dauern wird.


In der Morgendämmerung erreichen wir Leipzig. Stehen stundenlang auf dem Abstellgleis. Dann geht's weiter Richtung Süden. Die Irrfahrt beginnt. An den Bahnsignalen erkennen wir, dass wir im Sudetengau sind. Zweimal durchfahren wir den Hauptbahnhof Pilsen ind weiter auf eingleisigen Strecken Richtung Bayern.


Der Transport bewegt sich langsam. Einige Stunden Fahrt, dann stunden- oder gar tagelanges Stehen auf freiem Feld. In Pilsen haben uns Tschechen, die gerade zur Arbeit gingen, von Bahnbrücken aus ihre Butterbrote zugeworfen, aber nur einzelne von uns hatten das Glück, diese zu erhaschen. Zu essen bekamen wir seit Tagen nichts, aber wir hatten einen Blecheimer im Waggon, und manchmal durften wir bei einem Halt Wasser holen.


Bei einem Zwischenhalt gab es eine wilde Schießerei und wir schlossen daraus, die Insassen eines ganzen Waggons müssen erschossen worden sein. Bei längeren Aufenthalten im freien Feld gab es Fluchtversuche. Die Flüchtlinge wurden eingeholt und im Laufschritt ans Ende des Zuges gejagt, dort erschossen und in die letzten Waggons geworfen.


An einer kleinen Bahnstation, deren Namen wir nicht sehen konnten, - heute weiß ich, dass es Nammering war, stand unser Transport mehrere Tage. Am 27. April kamen wir gegen Mittag in Dachau an. Wir warnten uns gegenseitig, nicht gleich viel zu essen. Wir waren ja seit 22 Tagen ohne Nahrung, wenn man vom Kommiss-Brot in den ersten zwei bis drei Tagen und einigen Kartoffeln in Nammering absieht. Am 29. April. Hinter dem Stacheldrahtzaun hatten sich die ersten Amerikaner gezeigt. Wir waren frei!”

Zeitleiste des KZ-Transports
04. April 1945 Mittwoch Himmler befiehlt, die Häftlingszahl im Konzentrationslager Buchenwald soweit wie möglich zu verringern.
07. April 1945 Samstag 4500 Häftlinge in Weimar auf 54 Viehwaggons mit dem Ziel KZ-Flossenbürg verladen (Verpflegung 2 Tage)
12. April 1945 Donnerstag nach 12 Tagen in Nammering angekommen
19. April 1945 Donnerstag Klössimger: am 19. April 1945 nachmittags kam ein Zug in drei Teilen
20. April 1945 Freitag Merbach: ein Transport von 4500 Häftlingen aus dem Lager Buchenwald
22. April 1945 Sonntag 5 Tage Aufenthalt in Nammering
23. April 1945 Montag Klössinger: 23. April und 24. April 1945 wurde der Rest der Häftlinge in zwei Teilen mit dem Zug nach Pocking abgefahren, von wo er nach Dachau weitergehen sollte
24. April 1945 Dienstag Bergmann: ca 2000 Häftlinge am 23. abgefahren und 1100 am 24. abgefahren
26. April 1945 Donnerstag insgesamt 21 Tage unterwegs
27. April 1945 Freitag Ankunft Todeszug in Dachau - 816 Überlebende und 2.310 Tote werden gezählt
29. April 1945 Sonntag Amerikaner besetzen KZ Dachau

02. Mai 1945

-

08. Mai 1945

Mittwoch

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Dienstag

3 Wochen lagen die Toten begraben bis der amerikan. Soldat Clifford E. Simmons das Massengrab am 12. Mai entdeckte
09. Mai 1945 Mittwoch Ein amerikan. Soldat Clifford E. Simmons entdeckt einen Mann mit Kopfschuss im Wald. Er gibt ihn an.
12. Mai 1945 Samstag Derselbe Soldat Simmons findet in Nammering beim Bahngleis Kleider mit Blut und im Bach.
16. Mai 1945 Mittwoch Totenwiese - Leichen ansehen - in 5 Orten ausheben
19. Mai 1945 Samstag Bestattung - Einsargen und Transport der Särge
    524 Leichen aus Totenwiese + 270 Leichen verbrannt = insgesamt 794 Tote
1950   Am 26. August 1950 wurden die Begräbnisstätten der 524 ermordetenKZ-Häftlinge in Eging, Nammering, Fürstenstein, Renholding, und Aicha v. Wald im Beisein von Vertretern der Bayerischen Staatsregierung feirlich eingeweiht.
1958   1958 wuren die Toten exhumiert und in Flossenbürg bestattet, nur Friedhof in Eging (171) und Grab in Fürstenstein (39) liegen noch Opfer.