Zur abendlichen Feier an der KZ Gedenkstätte im Ehrenfriedhof Eging am See begrüßte der Bürgermeister von Eging, Walter Bauer die Mitwirkenden: (v.l.)
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Ansprache von Walter Bauer, Bürgermeister von Eging am See
Walter Bauer: „Die heutige Gedenkfeier gilt den 794 am Bahnhof Nammering grauenhaft ermordeten KZ-Häftlingen, von denen 171 hier in unserem KZ-Friedhof ihre Ruhestätte gefunden haben. Für mich als Bürgermeister immer schon ein ehrwürdiger Ort. Doch wenn wir einen Zeitsprung in die Gegenwart machen, dann müssen wir leider feststellen, dass auch nach 77 Jahren es scheint, als ob die Mahnung „Aus der Vergangenheit lernen“ im Nichts verhallen würde. Nehmen wir die Geschehnisse in der Geschichte und den heutigen Tag als Mahnung zu Frieden, Freiheit und Völkerverständigung. Nur wenn alle der Versuchung widerstehen, Krieg und Gewalt als Mittel zur Lösung von Interessensgegensätzen zu betrachten, werden wir einen Weg beschreiten können, der zur Hoffnung berechtigt.“ (Josef Enzesberger, gekürzt)
Video Ansprache von Walter Bauer mit Kranzniederlegung (Bitte Ton einschalten)
Ansprache von Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer
Auszug aus ihrer Rede:
"Leider können wir als einzelne gerade bei weltpolitischen Entwicklungen wenig tun, aber wir können uns immer wieder in unserem eigenen Lebensumfeld für die Wahrheit einsetzen.
Und wie im Falle der fast 800 ermordeten Menschen 1945 ist es deshalb heute noch wichtiger geworden, ihrer zu gedenken, an ihr Leiden zu erinnern, die Täter zu benennen und damit der Wahrheit ins Auge zu blicken: Nur so können wir auch die heute Lebenden und die heute Verantwortlichen immer wieder mahnen, damit ein derartiger Völkermord nie wieder passiert.
Ihnen, Herr Saller, danke ich im Namen des Bezirks Niederbayern und vor allem auch im Namen von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der heute leider nicht persönlich kommen konnte, ganz herzlich für Ihr großes Engagement. Wir haben Ihre neuverfasste Broschüre „Ben Lesser - Holocaust und Todeszug“ sehr gerne finanziell unterstützt – weil das, was Sie tun, einen großen gesellschaftlichen Wert für uns in Niederbayern hat.
Ich wünsche Ihnen viele interessierte Leserinnen und Leser, damit all das nie vergessen wird."
Video Ansprache von Cornelia Wasner-Sommer (Bitte Ton einschalten)
Ansprache von Landrat Raimund Kneidinger
Landrat Raimund Kneidinger: "Wie gehen wir mit der Wahrheit um? Gerade dann, wenn sie schmerzlich ist, wenn sie uns beschämt und ratlos macht? Wir gedenken heute fast 800 Menschen die ermordet wurden. Gleichzeitig danken wir heute engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die dieses Gedenken wach halten. Wir sind es den Opfern schuldig, ihr Schicksal in Erinnerung zu halten und darum hat der Landkreis neben dem Bezirk Niederbayern, der Gemeinde Fürstenstein und dem DGB Niederbayern auch das Projekt von Nikolaus Saller finanziell unterstützt. Die von ihm verfasste Broschüre „Ben Lesser – Holocaust und Todeszug“ ist für den Schulunterricht gedacht. Die Täter und Mörder und ihre Taten nicht mehr zu nennen, wäre ein zusätzliches Verbrechen an den Opfern. Unsere Werte werden bedroht. Um so mehr müssen wir Zeichen dagegen setzen. Und gerade ein Gedenken wie heute, das an KZ – Opfer erinnert, ist Mahnung: Eine Mahnung an uns alle, immer dann aufzustehen. Wenn es gegen Diktatur, Gewalt und Menschenverachtung gehen muss. Denn die Mahnung gegen das Vergessen ist auch Mahnung: Nie wieder! (Text von Josef Enzeserger)
Video Ansprache von Landrat Raimund Kneidinger (Bitte Ton einschalten)
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1. Teil Ansprachen Bgm Walter Bauer Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer Landrat Raimund Kneidinger
2. Teil Totengebete Ben Lesser Rabbiner Muraiti Dekan Joh. Graf Pfr. Thomas Plesch Pfr. Manfred Greinke
3. Teil Ben Lesser spricht undneue Broschüre 2.Bgm Walter Knoller Nikolaus Saller Ben Lesser u. Ronja Saller