Beerdigung an 5 Orten: Nammering, Fürstenstein, Eging, Renholding und Aicha
Jeder Tote bekam einen Sarg, ein Holzkreuz und ein Grab.
Jeder Ermordete musste einen Holzsarg bekommen, so hatten es die Amerikaner den umliegenden Gemeinden befohlen. Und jeder bekommt ein Holzkreuz. Und es waren 524 Stück nötig!
An 5 Orten müssen Männer und Frauen die Gräber ausheben.
Im Befehl des amerikanischen Kommandanten in nammering vom 15. Mai 1945, in dem auch die Anordnung zur Besichtigung der ausgegrabenen Leichen enthalten war, hieß es:
Bis Mittwoch, den 16. Mai 1945 mittags 13.00 Uhr sind auf dem Friedhof der Ortschaft……… Gräber etwa 1,50 m tief auszuheben. Für diese Arbeiten sind alle arbeitsfähigen 'Männer und Frauen heranzuziehen. Dort, wo kein Friedhof vorhanden ist, muss ein solcher in der Mitte des Ortes geschaffen werden. Es sind ferner für jedes Grab ein Holzkreuz mit der Aufschrift .Hingemordet durch die Nazi' anzufertigen."
In diesem Befehl waren jeweils die Anzahl der geforderten Gräber und die Namen der Ortschaften angegeben, in denen schließlich die toten KZ-Häftlinge bestattet wurden.
43 Särge für Nammering mitten im Ort
Man beginnt hier mit dem Graben in der Wiese mitten im Dorf. Es gab ja damals noch keine Kirche und keinen Friedhof. (43 waren im Vergleich nur wenige, weil jemand die Fuhrwerke immer weiter gewunken hat)
Opfer |
Ortschaft |
Lage |
Letzte Ruhestätte |
171 |
Eging |
Wiese im Ort |
Die Toten verblieben dort |
92 |
Fürstenstein |
Ortsfriedhof |
33 Leichen 1958 exhumiert und in Flossenbürg bestttet; 20 nach Frankreich und Italien umgebettet;
39 verblieben dort |
43 |
Nammering |
Wiese Ortsmitte |
43 Leichen 1958 exhumiert und in Flossenbürg bestattet |
104 |
Renholding |
Wieso im Ort |
104 Leichen 1958 exhumiert und in Flossenbürg bestattet |
113 |
Aicha |
auf einer Wiese in der unteren Hofmark |
113 Leichen 1958 exhumiert und in Flossenbürg bestattet |
Samstag, den 19. Mai 1945, Beerdigung aller Toten:
Der Befehl der Militärregierung:
''Alle Männer Ihrer Gemeinde, haben sich morgen, am Samstag, 19., spätestens 07:00 Uhr früh an der Ausgrabungsstätte der L
Die Frauen zwischen 16 und 60 Jahren haben mit Fuhrwerk zum Abtransport der Ihnen bekannten Zahl der Toten nachzufolgen.
Im Auftrag der Militärregierung, der Oberbürgermeister Bauer''
In Fürstenstein waren es 92 Bestattungen
Hinter dem Ochsenfuhrwerk sieht man, wie die Frauen von Fürstenstein alle auf Befehl der Militärregierung den Särgen folgen. Im bestehenden Friedhof von Fürstenstein waren wegen des steinigen Untergrundes Gräber für mehrere Leichen erlaubt. Sie wurden später exhumiert und zum Teil nach Italien oder Frankreich in Kriegsgräberfriedhöfe gebracht. 39 Tote ruhen heute noch in einem Grab mit einem Denkmal.
Unten eine Postkarte von Fürstenstein aus dieser Zeit. Leider gibt es vom Graben keine weiteren Bilder. Aber 1952 Friedhof Fürstenstein (Festzug-Schützenverein Fahnenweihe) - Hinten vor der Mauer sieht man noch die weißen Kreuze der KZ-Opfer.
In Eging waren es mit 171 Bestattungen die meisten.
In der Wiese im Ort. In diesem Friedhof blieben alle 171 Toten beerdigt. Es ist seither ein eigenständiger Friedhof geblieben.
"Dass auch einige Särge nach Eging gebracht wurden, war damals keinesfalls so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt. Die Straßenverbindung Nammering - Eging gab es noch nicht. So blieb der weite Weg über Renholding-Aicha-Fickenhof-Ecking und Loipfering. Auf allen Wegen, auf denen Leichentransporte erfolgten, waren Spuren von Leichenwasser, oder wie man es sonst nennen will, zu sehen und zu riechen. Es ist so schwer darüber zu reden.
Aber nie werde ich es vergessen"
Alois Schmidt